EU-weiter Gedenktag für die Opfer der globalen Klimakrise

EU-weiter Gedenktag für die Opfer der globalen Klimakrise

Am 15. Juli begeht die Europäische Union seit dem Jahr 2023 jährlich den EU-weiten Gedenktag für die Opfer der globalen Klimakrise (engl. EU Day for the Victims of the Global Climate Crisis). Es ist ein Tag des Innehaltens – ein Tag, der nicht nur den Blick auf Europa richtet, sondern auf die weltweiten Folgen einer eskalierenden Erderhitzung.

Warum ein Gedenktag?

In einer Pressemitteilung der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland vom 14. Juli 2023 heißt es:

„An diesem Tag wollen wir an die Toten und die Betroffenen von Klimakatastrophen erinnern. Und wir rufen zum Nachdenken auf. Darüber, wie wir den Klimawandel eindämmen, Katastrophen verhindern oder abmildern können.“

Der Gedenktag hat somit eine doppelte Bedeutung: Erinnerung und Mahnung. Er würdigt die unzähligen Menschen, die durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und andere Klimakatastrophen ihr Leben verloren haben oder dauerhaft beeinträchtigt wurden. Gleichzeitig ist er ein Aufruf an Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, den menschengemachten Klimawandel nicht länger als abstrakte Herausforderung zu betrachten, sondern als reale Bedrohung – mit konkreten Opfern.

Klimakrise in Zahlen – das Beispiel Österreich

Die Klimakrise ist längst kein Zukunftsszenario mehr. Sie betrifft uns hier und jetzt – auch in Mitteleuropa.

Allein im Jahr 2024 starben in Österreich laut offiziellen Schätzungen 486 Menschen infolge extremer Hitze. Zum Vergleich: Im selben Jahr verloren 349 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Das verdeutlicht: Hitze ist inzwischen ein gravierender Risikofaktor für die öffentliche Gesundheit – und fordert mehr Todesopfer als der Straßenverkehr.

Diese Zahlen stehen exemplarisch für eine globale Entwicklung: Klimakatastrophen sind auf dem Vormarsch. Besonders betroffen sind dabei Menschen in ärmeren Regionen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben. Sie leiden unter Ernteausfällen, Wassermangel, steigenden Meeresspiegeln und klimabedingter Migration.

Ein Gedenktag mit Verantwortung

Der Gedenktag am 15. Juli ist mehr als ein Symbol – er ist ein Auftrag zum Handeln. Er erinnert uns daran, dass Klimapolitik keine technokratische Spielwiese, sondern eine ethische und humanitäre Notwendigkeit ist.

Was wir brauchen:

  • Konsequenten Klimaschutz, der sich an den Pariser Klimazielen orientiert.
  • Anpassungsstrategien, um verletzliche Gruppen und Regionen zu schützen.
  • Globale Solidarität, insbesondere mit vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern.
  • Wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation, die ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Gerechtigkeit verbindet.

Brigitte Felber

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